Der Liegenschaftszinssatz im Ertragswertverfahren

Beim Kauf oder Verkauf einer Immobilie werden Sie mit Sicherheit auf den Begriff Liegenschaftszins stoßen. Um den Wert einer Immobilie zu bestimmen, wird dieser Zins herangezogen.

Der Liegenschaftszins stellt den Zinssatz dar, zu dem eine Immobilie verzinst wird. In diesem Kontext bezeichnet der Begriff Liegenschaft ein bebautes Grundstück, das durch die Vermietung des darauf befindlichen Gebäudes Einnahmen generieren kann.

Der Liegenschaftszins spielt eine wichtige Rolle bei der Bewertung einer Immobilie, insbesondere im Rahmen der Ertragswertmethode.

Liegenschaftszins: Höhe und Berechnung

Der Liegenschaftszins wird in der Wertermittlungsverordnung als Zinssatz definiert, der die marktübliche Verzinsung von Immobilien beschreibt. Er dient als Berechnungsgröße zur Bestimmung des Verkehrswertes von Immobilien und spielt eine zentrale Rolle bei der Wertermittlung im Rahmen des Ertragswertverfahrens. Da der Immobilienmarkt nur wenig mit dem Kapitalmarkt verbunden ist und der Verkehrswert einer Immobilie stark vom Sachwert abhängt, sind die Schwankungen des Liegenschaftszinses relativ unempfindlich gegenüber Veränderungen auf den Kapitalmärkten.

Die Höhe des Liegenschaftszinses hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie beispielsweise der Lage des Grundstücks, der Art des Objekts sowie der verbleibenden Nutzungsdauer. Es ist wichtig zu beachten, dass der Liegenschaftszins ein Teil der Wertermittlung einer Immobilie ist und nicht mit einem herkömmlichen Zinssatz gleichgesetzt werden kann. Wenn die wirtschaftliche Restnutzungsdauer und der Bodenwert nicht berücksichtigt werden, lässt sich der Richtwert des Liegenschaftszinses stark vereinfacht berechnen, indem der Jahresreinertrag durch den Kaufpreis geteilt wird.

Es lässt sich feststellen: Je niedriger der Liegenschaftszinssatz, desto stabiler ist der Wert der Immobilie.

Liegenschaftszins = Jahresreinertrag / Kaufpreis

In diesem Zusammenhang bezieht sich der Jahresreinertrag auf die Netto-Einnahmen, die jährlich mit der Immobilie erzielt werden.

Allerdings sind hohe Liegenschaftszinsen nicht immer vorteilhaft, da sie bei Mietausfällen ein höheres Risiko darstellen. Dies folgt dem allgemeinen Prinzip der Kapitalmärkte: Je höher der Zinssatz, desto größer das Risiko einer Investition.

In Deutschland wird der Liegenschaftszins von einem Gutachterausschuss ermittelt, wobei die Grundlage für die Berechnung die vergangenen Markttransaktionen bilden.

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